STARTSCHUSS FÜR MITBESTIMMUNG
Bertrandt in Ingolstadt und Wolfsburg
Beim Entwicklungsdienstleister Bertrandt wird nun mitbestimmt. An den Standorten Ingolstadt und Wolfsburg wählten die Beschäftigten erfolgreich erstmalig ihren Betriebsrat – mit Unterstützung der IG Metall.
Sowohl in Ingolstadt als auch in Wolfsburg hatten erstmalig fast 3000 Beschäftigte des Entwicklungsdienstleisters Bertrandt die Wahl: Die Betriebsratswahlen fanden erfolgreich im
Dezember letzten Jahres statt. Die hohen Wahlbeteiligungen von über 70 Prozent an beiden Standorten sprechen eine eindeutige Sprache: Die Beschäftigten wollen endlich bei ihren
Arbeitsbedingungen mitbestimmen. Von nun an vertreten Betriebsrätinnen und Betriebsräte die Interessen der Belegschaften und werden von der IG Metall unterstützt.
Die Beschäftigten kämpfen für bessere Arbeitsbedingungen und sind diesen nun einen Schritt näher. Als IG Metall boten wir den Aktiven unsere fachliche und strategische Unterstützung sowie das große Netzwerk von Betriebsrätinnen und Betriebsräten in der Entwicklungsdienstleisterbranche. (Kai-Martin Winter, politischer Sekretär der IG Metall Wolfsburg)
Schlüssel zum Erfolg
Aktive aus beiden Belegschaften kamen etwa zeitgleich auf die IG Metall zu. Sie wollten erstmalig Betriebsrätinnen und Betriebsräte wählen. Zahlreiche Vorgesetzte von Bertrandt reagierten anfangs sehr kritisch auf diesen Wunsch. Daher entschieden sich die Geschäftsstellen Ingolstadt und Wolfsburg gemeinsam mit dem Ressort Erschließung der IG Metall-Vorstandsverwaltung für eine übergreifende Zusammenarbeit. In mehreren Austauschtreffen lernten sich die Aktiven beider Standorte kennen. Die Kolleginnen und Kollegen wurden geschult, es wurden gemeinsame Aktivitäten geplant und die einzelnen Schritte besprochen.
Ein entscheidender Faktor für den Erfolg war auch die transparente und synchronisierte Kommunikation mit den Beschäftigten. Anfangs bestanden Vorbehalte gegen die Rolle der IG Metall. In offenen, gut besuchten Veranstaltungen und persönlichen Gesprächen konnten diese schnell geklärt werden. Eine einheitliche und passende Kommunikation mit verschiedenen Medien wie Flyern, Plakaten, einem Internet-Blog und mehreren digitalen Newslettern sensibilisierte die Beschäftigten. Kurze Videos mit klaren Botschaften anderer Betriebsrätinnen und Betriebsräte aus der Branche unterstützten die Betriebsratswahlen. Das Engagement der Aktiven und Beschäftigten zahlte sich aus – Betriebsräte für Bertrandt wurden gewählt.
Mitbestimmung durch Zusammenhalt
Zusammenstehen, auch wenn es schwierig wird, das hat die Belegschaft von Bertrandt getan und gelernt: Wenn man sich zusammentut, dann bewegt sich etwas. Mitbestimmung wird nicht geschenkt. (Karl Musiol, politischer Sekretär der IG Metall Ingolstadt)
Wichtig für die ersten erfolgreichen Betriebsratswahlen in Ingolstadt und Wolfsburg war, dass wir, das heißt Aktive wie Hauptamtliche, eine gemeinsame Zeitplanung entwickelten und unsere Aktivitäten abstimmten. Dadurch wurde der Druck auf viel mehr Schultern verteilt und die Aktivenkreise haben sich gegenseitig den Rücken gestärkt. (Moritz Lange, politischer Sekretär im Ressort Erschließung)